UG-ÖEL - ELW (Einsatzleitwagen)
Kater Eichstätt 12/1
- Fahrgestell: Mercedes-Benz
- Aufbau: Geidobler Fahrzeugtechnik
- Baujahr: 2016
- Indienststellung: 2017
Es war gegen 07.15 Uhr als am Freitag, den 3. März 2017 vielerorts Sirenengeheul zu hören war. Einhergehend mit diesem Großalarm im südöstlichen Landkreis Eichstätt war eine starke Rauchentwicklung im 590-Seelenort Steinsdorf. Die im Ortskern gelegene Pfarrkirche Sankt Martin, welche erst 1982 erweitert worden war, galt dabei als Ausgangspunkt für das Feuer. Die Feuerwehren aus Steinsdorf, Altmannstein, Bettbrunn, Mendorf, Mindelstetten, Neustadt an der Donau, Riedenburg und Sandersdorf standen vor einer wahren „Mammutaufgabe“ – und das nicht nur wegen den Löscharbeiten. So wurden zahlreiche wertvolle Gegenstände aus dem Gotteshaus geborgen. Neben den Führungskräften der Kreisbrandinspektion war auch das THW Eichstätt im Einsatz: Die „Kollegen in Blau“ sicherten unter anderem das einsturzgefährdete Gebäude Best möglichst ab.
Aufgrund der Einsatzdauer, der Art des Brandobjektes und schließlich der Anzahl der eingesetzten Kräfte galt der Kirchenbrand von Steinsdorf als herausfordernde Schadenslage. Entscheidend zum Einsatzerfolg beigetragen hat die gute Kommunikation zwischen den verschiedenen Organisationen mit den insgesamt rund 80 Kräften. Hilfreiches „Instrument“ hierbei war abermals die Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG ÖEL), die gewissermaßen selbst eine Bewährungsprobe bestehen musste. Dies bezog sich jedoch nicht auf die Gruppe selbst, sondern auf deren Einsatzfahrzeug.
Mitte Februar 2017 konnte nämlich ein neuer Einsatzleitwagen in Dienst gestellt werden. Dass es sich dabei um kein „Fahrzeug von der Stange“ handelt, wird bereits auf dem ersten Blick deutlich. So wurde das Mercedes- Benz-Sprinterfahrgestell von der Firma Müller Fahrzeugbau um eine dritte Achse erweitert. Der Kofferaufbau mitsamt dessen feuerwehrtechnischen Ausbau wurde von der Firma Geidobler realisiert.
Der UG-ÖEL steht nun ein Fahrzeug zur Verfügung, dass voll und ganz auf die Anforderungen bei größeren Einsätzen zugeschnitten ist. So steht neben einem abtrennbaren Funk- und Kommunikationsbereich mit drei Arbeitsplätzen auch ein Besprechungstisch für bis zu sechs Personen bereit. Ausgestattet wurde „Kater Eichstätt 12/1“ – so der Funkrufname des Neuwagens – natürlich mit der notwendigen Digitalfunktechnik sowie einer Telefon-, Internet- und Netzwerkanlage. Ebenso steht ein, auf sechs Meter ausfahrbarer Licht- bzw. Funkmast zur Verfügung. Dank Gelbatterien besteht die Möglichkeit einer rund sechsstündigen, autarken Stromversorgung.
Im heckseitigen Geräteraum wurden unter anderem ein 9,5 kVA-Stromerzeuger, Kabeltrommeln und Geräte für die Verkehrsabsicherung verstaut.
Der bislang verwendete Einsatzleitwagen trat nach der Indienststellung des Neuen in die „zweite Reihe“ als Mannschaftstransportwagen. Somit hat die Unterstützungsgruppe einen mehr als zufriedenstellenden Ausrüstungsstand erreicht.